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Juckreiz & Hautprobleme beim Hund – was wirklich dahintersteckt

2. April 2025 Futter Guide
Juckreiz & Hautprobleme beim Hund – was wirklich dahintersteckt

Als Mia nachts wieder aufwachte, war’s wie immer – ihr Hund Paul kratzte sich schon wieder

Es war halb drei.
Mia drehte sich zur Seite, hörte das Rascheln, das Kratzen – und seufzte leise.
Ihr Labrador Paul lag neben dem Bett auf seiner Decke. Und wie fast jede Nacht in den letzten Wochen schien sein Körper nicht zur Ruhe zu kommen. Erst leckte er an der Pfote. Dann kratzte er sich am Hals. Schließlich fing er an, an seiner Seite zu knabbern.

Sie hatte schon so viel versucht: das Futter gewechselt, ein teures Anti-Juckreiz-Shampoo aus dem Netz bestellt, beim Tierarzt Cortison bekommen. Kurz wurde es besser. Aber dann… wieder das gleiche Spiel.

Mia war ratlos.
Sie fragte sich: Mache ich was falsch? Hat er was Schlimmes? Oder bin ich einfach zu empfindlich?

Was sie nicht wusste: Paul war kein Einzelfall. Juckreiz beim Hund ist eines der häufigsten Probleme in der Beratung – und einer der frustrierendsten Punkte für Halter*innen.

Denn: Man sieht das Symptom. Aber nicht die Ursache.
Und genau da wollen wir heute gemeinsam hinschauen.

Was ist Juckreiz eigentlich – und warum kratzt sich ein Hund wie Paul so oft?

Juckreiz ist mehr als nur ein bisschen Kratzen.
Es ist ein neurologischer Reiz, der dem Hund signalisiert: Da stimmt was nicht. Und der Impuls, sich zu kratzen oder zu lecken, ist ein Reflex. Manchmal kaum kontrollierbar.

Im Fall von Paul hatte Mia gemerkt, dass das Kratzen besonders dann kam, wenn er zur Ruhe kam. Oder wenn er gestresst war. Sie hatte auch beobachtet, dass es im Herbst schlimmer wurde – was auf eine Reaktion auf Grasmilben hindeuten könnte. Aber sicher war sie sich nicht.

Und genau das ist die Schwierigkeit bei Juckreiz:
Er sieht immer ähnlich aus – aber die Ursachen sind völlig unterschiedlich.

Im Körper läuft dabei Folgendes ab:
Bestimmte Nervenenden in der Haut werden gereizt – etwa durch Histamin, das bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet wird. Die Reize werden ans Gehirn geleitet, und der Hund reagiert mit Kratzen, Lecken, Beißen.

Kurzzeitig bringt das Linderung. Aber: Bei Dauerreizungen wird das Ganze ein Teufelskreis.
Die Haut wird wund, entzündet sich – und juckt noch mehr.

Wichtig: Nicht jeder Hund zeigt Juckreiz gleich. Manche kratzen viel, andere lecken sich ständig die Pfoten. Wieder andere beißen in die Flanken oder rubbeln sich auf dem Teppich.

Was Pauls Geschichte zeigt: Es gibt selten nur eine Ursache

Im Gespräch mit der Tierärztin hatte Mia eine Liste mit möglichen Auslösern bekommen.
Flöhe. Milben. Futtermittelallergie. Stress. Zu viele Bäder. Mangel an Zink.
Ein bisschen fühlte sie sich wie in einem Krimi ohne Täter.

Aber genau das ist die Realität: Juckreiz ist keine Diagnose – sondern ein Symptom.
Und zwar eines, das oft mehrere Ursachen gleichzeitig hat.

1. Allergien & Unverträglichkeiten

Bei Paul zeigten sich nach dem Spaziergang oft gerötete Pfoten – besonders im Herbst. Das passte zu einer Reaktion auf Gräser oder Milben. Manchmal waren es aber auch bestimmte Futtersorten, nach denen er mehr juckte.

2. Parasiten

Einmal fand Mia tatsächlich eine kleine orange Milbe zwischen den Zehen – ein Grasmilben-Befall. Das Problem: Auch nachdem die Milbe weg war, blieb der Juckreiz.

3. Reizstoffe & Pflege

Mia meinte es gut – aber sie badete Paul zu oft. Vor allem mit parfümiertem Shampoo. Das zerstörte seine natürliche Hautschutzschicht und machte sie anfällig.

4. Nährstoffmangel

Im bisherigen Futter fehlten hochwertige Fette, Zink und B-Vitamine – alles Nährstoffe, die Haut und Fell brauchen.

5. Stress

Vor dem Urlaub, wenn Mia nervös wurde, kratzte sich Paul fast rund um die Uhr. Stress wirkt auf den ganzen Organismus – und die Haut ist oft das erste Ventil.

Was Futter mit der Haut zu tun hat – mehr, als viele denken

Für Mia war das der Wendepunkt: als sie erkannte, dass Pauls Haut nicht „nur“ ein Hautproblem war – sondern ein Zeichen von innen.

Wichtige Nährstoffe für gesunde Haut:

  • Omega-3-Fettsäuren: wirken entzündungshemmend, stärken die Hautbarriere
  • Zink: unterstützt Wundheilung und Zellregeneration
  • Biotin & B-Vitamine: für Fellwechsel, Zellaufbau, Hautmilieu
  • Hochwertiges Eiweiß: Grundlage für gesunde Hautzellen

Bei Paul enthielt das Futter zwar „Protein“, aber aus minderwertigen Quellen – und kaum gesunde Fette.

Warum der Darm mitjuckt – die unterschätzte Verbindung

Was Mia zuerst überraschte: Der Berater sagte ihr, dass Pauls Hautprobleme auch mit dem Darm zu tun haben könnten.

Der Darm steuert:

  • den Großteil des Immunsystems,
  • die Regulation von Entzündungen,
  • und die Versorgung der Hautzellen.

Bei gestörter Darmflora kommt es oft zu einem „Leaky Gut“ – ein durchlässiger Darm, der das Immunsystem überfordert. Die Haut reagiert mit Juckreiz.

Der blinde Fleck: Stress und hormonelle Einflüsse

Stress beeinflusst die Hormonlage – besonders Cortisol. Bei Dauerstress leidet die Hautbarriere, das Immunsystem wird anfälliger.

Typische Stressquellen beim Hund:

  • allein bleiben
  • laute Umgebung
  • starke Reizüberflutung
  • gestresste Bezugsperson

Mia baute Ruhezeiten ein, reduzierte Reize – und Paul wurde insgesamt entspannter.

Was wirklich hilft – und was leider nur Symptome verschiebt

Hilft kurzfristig: Cortison, Spezialshampoos, hypoallergenes Futter
Hilft langfristig: Ursache erkennen, Ernährung verbessern, Darm und Haut stärken, Stress reduzieren

Nach acht Wochen wurde es besser: weniger Kratzen, weicheres Fell, ruhigere Nächte.

Fazit: Du musst kein Profi sein – nur wissen, wo du ansetzen kannst

Wenn dein Hund sich ständig kratzt – bist du nicht allein. Du brauchst kein Spezialwissen, sondern Klarheit. Und jemanden, der dich begleitet.

Wenn du willst:
Schick mir ein Foto vom Futter oder erzähl mir, was bei deinem Hund gerade los ist. Ich schau gern mit dir gemeinsam drauf.

FAQs – Häufige Fragen zu Juckreiz beim Hund

Warum kratzt sich mein Hund ständig, obwohl er keine Flöhe hat?

Weil Juckreiz viele Ursachen haben kann – z. B. Futterunverträglichkeiten, Allergien oder Stress.

Kann das Futter wirklich etwas mit Juckreiz zu tun haben?

Ja. Haut braucht bestimmte Nährstoffe. Fehlen sie, wird die Haut anfällig. Viele Industriefutter enthalten minderwertige Quellen.

Was hilft gegen juckende Pfoten beim Hund?

Pfoten sind oft „Allergie-Hotspots“. Pflege, reizarmes Futter und Stabilisierung der Hautbarriere helfen.

Wie lange dauert es, bis sich Hautprobleme nach einer Futterumstellung bessern?

4 bis 8 Wochen sind realistisch – je nach Auslöser und Konsequenz in der Umstellung.

Muss ich sofort zum Tierarzt, wenn mein Hund sich kratzt?

Bei akuten oder blutigen Stellen: ja. Bei chronischem Kratzen lohnt sich zusätzlich eine Futterberatung, um Ursachen zu finden.

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